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Das Internet verändert Leben zum Besseren

Das Internet verändert Leben zum Besseren

Мы и мир

Geschrieben von Dana Malyshewa am 1. März 2017
„5 Stunden… 5 Stunden von langem, ermüdendem, langweiligem und erschöpfendem Warten“ – genau mit diesem Gedanken kam ich in die Schule an einem kalten Winterabend herein.
Es läutete. Die Lehrerin ging in die Klasse und begann einige quadratische Gleichungen zu erklären und wie man sie lösen kann, aber mein Kopf war nicht mit Gleichungen besetzt und besonders nicht mit quadratischen Gleichungen. Ich schaute verzweifelt auf die Uhr. Genau 9:00 Uhr. Heute sollte Sie zu mir kommen. Das ist ein Treffen, auf das ich schon seit 3 Jahre, 10 Monate und zwei Tage warte. Ich treffe sie in 5 Stunden oder genauer gesagt, in 4 Stunden und 30 Minuten und 25 Sekunden.
Wie es begann…
Als ich nach der Schule zurückkam, öffnete ich, wie gewöhnlich, meine neuen grau-golden Laptop und ging in die „Klassenkameraden“. Eine Freundschaftsanfrage. Hmm… interessant. „Ekaterina Schcherbina möchte Sie hinzufügen.“ Okay, ich kann sie hinzufügen. Ich habe sowieso wenige Freunde. Ich fügte sie den Freunden hinzu. Danach kam blitzschnell die Meldung: „Grüße von der Terrasse, Spanien! Wie geht es dir?“
Ja, genau so begann unsere „Interaktive“ Freundschaft mit dieser besagten Ekaterina, mit der ich mich in 4 und einer halben Stunde treffen wollte. Wie es sich herausstellte, zog sie mit 12 Jahren von Wladikawkas nach Spanien aufgrund der Arbeit der Eltern. Sie absolvierte die Schule und später das College. Und jetzt studiert sie am Institut den Beruf Filmeditorin und Regieassistentin. Sie beschloss, mir zu schreiben, nur weil ich aus Russland bin. Sie sagte: „Ich habe schon lange geträumt eine Brieffreundin zu haben.“ Na ja, was konnte sie noch so interessantes an mir gewöhnlicher 18-jähriger Schülerin interessant finden.
Mit Catherine (so nannten Ekaterina ihre Freunde) habe ich jede Nacht für ein paar Stunden geschrieben. Ich mochte sie über das Leben in Spanien, über ihr Institut, über ihre Eltern, ihre zwei Schwestern, Meer, Palmen, Berge… in der Regel über alles fragen.
Häufig stellte ich die Fragen über Schwierigkeiten des Lebens in Spanien und dann verwandelte sich unser Gespräch in ein warmes und freundliches Gespräch. Wir konnten Stunden über Filme, Fernsehsendungen, Bücher, neue Modelle von Telefonen und Computern und Video-Game-Spieler diskutieren. Jeden Tag habe ich realisiert, dass ich viel mehr mit ihr kommuniziere als mit Freunden aus der Schule.
Was mag ich an Catherine? Ich weiß das nicht. Vielleicht mag ich ihre außergewöhnliche Offenheit, Einfachheit und sogar irgendwo Naivität. Trotz der Tatsache, dass sie 22 Jahre alt ist, ist sie im Herzen, wie das kleine 12-jährige Mädchen. Schwerwiegende Probleme schienen ihr winzig und winzige Probleme – katastrophal groß. Das ist, was ich in anderen Menschen immer suchte.
Einmal, an einem frühen Morgen im Herbst, erhielt ich einen Brief. Es war ganz kurzer Brief, aber nach seiner Lektüre fiel ich für eine volle Minute in Ohnmacht. „Hallo! Heute um 15.50 Uhr habe ich ein Flugzeug Barcelona – Moskau und dann Moskau – Beslan. Ich ziehe um. Warte und denke daran, das Internet verändert das Leben zum Besseren!“.
Es blieb eine Stunde bis zu unserem Treffen. Ich lief aus der Schule heraus, lief nach Hause. Ich zog meine Jeans und einen Pullover mit einem leuchtend roten Rose an, lief ins Café, das von weitem wie ein altes Gebäude aus dem XV. Jahrhundert aussah. Da war es, wo das Treffen stattfinden sollte, auf dass ich die lange 3 Jahren und 10 Monaten wartete. Das Gebäude betretend, sah ich ein kurzes Mädchen mit roten flammenden Haaren, das in der Nähe der Kasse stand. Sie beobachtete neugierig das Bild mit der Katze der Rasse Scottish Fold. Das war genauso eine Katze wie Catherine in Spanien zu Hause hatte.
Catherine drehte langsam ihren Blick auf die große Blume in der Farbe ultramarin, die dem Eingang gegenüber stand. Nachdem sie die außergewöhnliche Schönheit von Lobelia (so war der Name dieser Blume) studierte, drehte sie den Blick ihrer großen grünen Augen auf ein Mädchen in der Nähe der Blume. Sie war ein großes blondes Mädchen, auf dem einen Pullover mit einem hellen roten Rose war. Die Augen von Catherine trafen meine graublauen Augen. In ihrem Kopf blitzte der Gedanke: „Das Internet verändert Leben zum Besseren!“

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